In der aktuellen "D'Region" Ausgabe ist das grosse Interview von Luca Flück zu lesen. Gefragt haben wir den jungen Athleten über die Vorbereitungen auf die bevorstehende U23-EM in Eskilstuna/SWE. Hier das Interview in voller Länge. Aktuelle Infos über die Einsätze von Luca gibt es auf unserer Facebook-Seite!
LCK: Was hast du für Eindrücke aus deinem ersten Auslandeinsatz in Griechenland mitgenommen?
Luca Flück: Der gesamte Eindruck war positiv, die Betreuer waren stets sehr hilfsbereit und es herrschte eine tolle Teamstimmung. Ich durfte eine neue Erfahrung gewinnen und zugleich zum ersten Mal im Schweizer Dress starten. Mir hat das ganze sehr viel Spass und Freude bereitet, erst recht, als die Schweiz den erstrebten Ligaerhalt geschafft hat.
Es war gut, dass ich bereits an einer internationalen Meisterschaft dieser Grösse teilnehmen durfte. Ich denke, dass ich so die Nervosität in Schweden etwas kontrollieren kann, zumal ich nun erleben durfte wie es ist, vor tausenden Leuten zu Laufen. Das neue Feeling, das in einem solchen Stadion aufkommt ist enorm und wird mir hoffentlich zu weiteren schnellen Zeiten verhelfen.
Wie war die Erfahrung, bei der Staffel dabei zu sein für dich?
Es ist etwas eine weniger komplexe Staffel als die 4x100m Staffel, vor allem dank den einfacheren Wechseln. Deshalb konnten wir in nur einem Training am Vortag die Wechsel und die Reihenfolge bereits gut einüben. Mehr brauchte es dann auch nicht. Ich durfte die Startposition übernehmen und hatte so die Möglichkeit bereits zum zweiten Mal den Start zu laufen, da ich der einzige Schweizer war, der im Einzelrennen startete. Der Lauf an sich war ganz normal wie jeder andere auch, natürlich war es etwas anderes mit einem Stab zu rennen und nach der Ziellinie diesen noch sicher an Kariem Hussein weiterzugeben, aber das ging praktisch schon von alleine. Das Team war, obwohl wir uns in dieser Konstellation noch nicht so kannten, enorm cool und locker. Das machte das Ganze etwas einfacher.
Wie lief die Übergangszeit zwischen Team EM und der U20-EM?
Nach der Team-EM in Griechenland hatte ich eine kurze Zeit in der ich etwas runterfahren konnte, mental wie auch im Training. Aufgrund der bevorstehenden Einzel-EM war diese Zeit jedoch ziemlich beschränkt und wir stiegen relativ schnell wieder in den Trainingsalltag ein. Angefangen mit etwas lockerem und dann wieder die üblichen Trainingseinheiten.
Wo lagen die Schwerpunkte in diesem Training?
Wir konzentrierten uns vor allem auf ein formerhaltendes Training. Das heisst wir absolvierten keine intensiven Läufe mehr und machten auch keinen Kraftaufbau. Wir liefen vermehrt kürzere Distanzen um im Schnelligkeitsbereich zu arbeiten. Ansonsten versuchten wir, normal weiter zu machen ohne bereits jetzt Details für Schweden zu diskutieren.
Was sind deine Erwartungen?
Ich möchte in Schweden zeigen, dass ich Abläufe eines solchen Anlasses kenne und optimal umsetzen kann, auch wenn der Trainer mich nicht in jeder Minute begleiten kann. Es ist mir wichtig, dass ich das Prozedere einstudieren kann und am Tag X das Gelernte zeigen kann. Ausserdem freue ich mich auf das ganze Team von Athleten über Betreuer und Begleiter, mit denen ich mir eine gut koordinierte Zusammenarbeit wünsche. Voll ausnützen will ich die Klimatisierungstage in Schweden, sodass ich mich optimal auf den Wettkampftag vorbereiten kann. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die ganze Veranstaltung.
Was sind deine Ziele für die Einsätze in Schweden?
Meine persönliche Bestleistung liegt bei 47.40sek, das bedeutet der momentane 17. Rang in der europäischen Bestenliste. Mein Ziel ist es, bis in den Halbfinal vorzustossen. Damit das klappt muss ich meine Bestleistung bestätigen oder gar verbessern. Das setzt saubere erste Läufe voraus in denen ich voll attackieren werde. Reicht es mir für die Qualifikation in den Halbfinal, werde ich mich überraschen lassen und schauen, was möglich ist.
Wie sieht die weitere Saison bei dir aus, wenn du aus Eskilstuna zurück kehrst?
Ich habe in dieser ersten Saisonhälfte bereits diverse 400m Rennen absolviert. Nach Absprache mit den Trainern werde ich nach Eskilstuna, in der zweiten Saisonhälfte, den Fokus nicht mehr auf die 400m legen sondern weiter im Schnelligkeitsbereich arbeiten und daher vermehrt die 100m und 200m Strecke ins Auge fassen. Das heisst auch, dass ich an den Schweizermeisterschaften auf den Start über die 400m verzichten werde. Ich möchte an meinem Geschwindigkeitsaufbau arbeiten und für die zweite Saisonhälfte gibt es dafür genügen Möglichkeiten. Der Aufbau für die ganze Bahnrunde beginne ich dann wieder, wenn die Saison 2015 zu Ende ist.
Wie stehst du zum UBS Kids Cup, was bedeutet diese Plattform für die jungen Leichtathleten, was bedeutete sie für dich?
Ich durfte selber bei diesem Format mitmachen. Das half mir nicht zuletzt, dass ich später eruieren konnte, welche Disziplin am besten zu mir passt. Ich mochte den Dreikampf und das Messen mit verschiedenen Gegner. Alle Athleten hatten zu dieser Zeit bei unterschiedlichen Disziplinen ihre Stärken und Schwächen. Ich finde es wichtig, dass man viele Dinge ausprobiert bevor man sich später auf etwas fixiert. Deshalb ist dieses Instrument auch ideal für die Nachwuchsförderung in der Leichtathletik. Es soll die Jungen nicht nur dazu animieren Sport zu betreiben, sondern sich darin auch zu messen. Der Anreiz, sich immer mehr zu verbessern und den Gegner zu schlagen ist neben dem Spass der diese Veranstaltung mit sich bringt enorm. Ich freue mich, dass der LCK diese Chance nutzt und den Kantonalfinal organisiert.